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Kyosho – Centurion 1

Bernhard Bornschein - Berlin


Im November 2007 kaufte ich die erste Kyosho Centurion. Mit 18 g Abfluggewicht ist sie noch leichter als eine meiner X-Twins. Die Spannweite beträgt 380 mm, die Länge : 325 mm. Die ziemlich beengten Indoor-Flüge erfordern präzises Steuern und wohlbedachte Flugmanöver. Da man aber immer mutiger wird, sind Kollisionen mit Wänden oder Abstürze eines hoffnungslos überzogenen Fliegers unvermeidlich. Nachdem nun ein Blatt des Centurion-Propellers abgebrochen war und vorerst kein Ersatz lieferbar sein sollte, montierte ich einen Satz X-Twin Motoren an der Tragfläche, da die X-Twin's damit ja bestens fliegen. Der Centurion-Antrieb ist sogar recht laut im Vergleich mit X-Twin-Motoren. Elektrisch wurden sie parallel geschaltet. Den Originalen Cessna-Antrieb habe ich zunächst nicht ausgebaut, um zu sehen, was mit dem Schwerpunkt passiert. Mehrfach aus der Hand geworfen, überraschte zunächst der akzeptable Gleitflug. Dann die Motoren auf niedrigste Stufe eingeschaltet und die Cessna fliegt – leicht sinkend – geradeaus. Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet. Sie lässt sich steuern wie bisher und ist leise wie eine Bi-Wing. Flug fertig bringt die Centurion nun 24 g auf die Waage – 6 g mehr als vorher. Die Stromaufnahme eines Centurion Motors beträgt bei 2 V = 190 mA. Ein X-Twin-Motor benötigt auch etwa 190 mA bei 2 V (190 – 210 mA – immer mit Propeller gemessen). Die max. Stromaufnahme hat sich somit verdoppelt. Das geht natürlich nicht lange - mit dem Originalen 70 mAh LiPo.


     

 



Die Antriebseinheit wurde entfernt und eine 100 mAh LiPo-Zelle eingesetzt. Der Akku ist mit dünnem, grobporigem Schaum rundum gepolstert und mit ein wenig Kleber fixiert. Damit er gut liegt, wurde die 'Motor-Form' im Rumpfteil glatt geschnitten.

 

Die hintere Tragflügelkante der Centurion ist zu dünn um den Motoren guten Halt zu bieten. Bei einem deftigen Crash brechen die Motoren heraus. Beidseitig geklebtes Strapping-Tape und dann die Motoren aufgesetzt, festigen diesen Bereich und halten ihn elastisch zugleich. Seitdem gab es keinen Schaden mehr – an dieser Stelle.











Da der Akku nun fest eingebaut ist, wird ein Anschluss für das Ladegerät sowie ein Ein / Aus-Schalter benötigt. Hierzu wird ein Servo- Kabel und eine Einbau-Stiftleiste benutzt, wie sie in Empfängern (als Servo-Anschluss) verwendet wird. Die rote und schwarze Litze führt direkt zum Akku. Die gelbe Litze des Servo-Kabels geht zum Plus-Pol der Elektronik. Zum Einschalten der Centurion wird ein angefertigter Brückenstecker auf die Servo-Kabelbuchse gesteckt und somit die Verbindung zwischen Akku und Elektronik hergestellt. Der Minus-Pol der Steuerelektronik führt direkt zum Minus-Pol des Akkus. Der Brückenstecker wird mit einem Stückchen Klettband am schon vorhandenen Gegenstück befestigt.




Die Centurion wiegt so 22 g – und kann nicht mehr so relativ gutmütig wie im Originalzustand geflogen werden. Eine höhere Geschwindigkeit ist erforderlich um sie in der Luft zu halten.






Für einen X-Twin-Antrieb muss es auch mindestens ein X-Twin-Akku (130 mAh) sein. Es kommt ja noch der Strom für die Servos hinzu – also besser mehr. Außerdem braucht die Cessna noch etwas mehr Gewicht im Bug wie die Testflüge zeigten.

Ein 180 mAh LiPo passt knapp in die Nase, wenn noch etwas Material entfernt wird. Der Akku wiegt 4,5 g – etwa so viel wie der Originale Centurion-Antrieb. Gleitflüge sehen jetzt viel besser aus. Das Gesamtgewicht der Centurion beträgt jetzt allerdings 26 g. (Bei der letzten Messung waren die Strapping-Tapes und einige Tesa-Stabi's noch nicht dabei). In diesem Zustand flog ich sie eine Weile (Indoor) und kam trotz des hohen Gewichtes gut zurecht mit ihr.

Es wurde dann ein 130 mAh Akku eingesetzt um 0,8 g einzusparen. Es folgten weitere Änderungen die der Gewichtseinsparung dienten. Zuletzt wiegt die Centurion 23,8 g und fliegt gut. Sie braucht mehr Platz, weil sich die Reaktionszeit durch das höhere Gewicht vergrößert hat. Immerhin ist sie 5,8 g schwerer als im Originalzustand.

Dieses Umbau-Projekt gilt als beendet. Es bringt nichts – außer vieler wichtiger Erkenntnisse.





02.06.08 / 13.11., 03.12.23 Bernhard Bornschein