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Projekt - Windenergie |
Bernhard Bornschein - Berlin |
Windgenerator |
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Die kräftigen Herbstwinde des Oktobers 2005 erinnerten mich an mein Interesse an Windenergie. Spontan erwarb ich einen Rutland WG 503 Windgenerator in einer Auktion. Ein älterer Antennenmast aus Stahl war schnell passend gemacht und bestens geeignet. Kurzerhand stand der Generator auch auf der Terrasse - natürlich so, dass ich ihn von drinnen auch sehen kann. Meine Universal-Messbox in die Leitung eingeschleift, soll anzeigen, wieviel Spannung und Ladestrom er gerade liefert. Nun musste ich feststellen, dass es schon ganz schön 'pusten' muss, damit der Windgenerator 12V und somit Ladestrom abgibt. Folgend beschaffte ich also Literatur und las im Internet über Windgeschwindigkeiten, deren Maßeinheiten - und überhaupt – nach. Angepriesen wird beim WG 503, dass bereits ab 2,5 m/s eine Batterie geladen wird. Das halte ich für etwas übertrieben. 2,5 m/s sind 9 km/h. Kann ja sein, ich habe leider keinen Windmesser. Ladeströme um 1 A herum habe ich selten beobachtet. Wenn man das Diagramm des Herstellers betrachtet, braucht der Generator etwa 7,5 m/s - das sind 27 km/h um 1 A bei 12 V abzugeben. Ich habe auch schon über 1,5 A Ladestrom beobachtet - für Sekunden. Selbst 0,5 A was laut Tabelle 5 m/s oder 18 km/h voraussetzt, ist auf meiner Terrasse schon relativ selten. |
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Ein Windgenerator funktioniert am besten, wenn ein relativ gleichmäßiger Luftstrom auf den Repeller trifft. Das ist mitten in der Stadt schon mal selten der Fall. Durch die Bebauung treten zudem verstärkt Turbolenzen auf, da der Wind ja immer auf Hauswände trifft und umgelenkt wird. Das erkennt man auch sehr eindrucksvoll am kreisenden Windgenerator. Böiger Wind ist zudem wirkungslos, weil der Repeller grundsätzlich falsch angeströmt wird und die Trägheit des Gesamtsystemes keinen Energiefluss zulässt. Wenn der Wind aber aus Nordost oder Südwest kam, konnte ich schon sehr eindrucksvolle Stromwerte registrieren. Über 1,5 A - für Sekunden - immerhin. Im Mittel ist der Energiegewinnungsfaktor bei mir gering. So ein Windgenerator braucht eben mehr Freiheit und vor allem Höhe. Ich werde ihn wohl verkaufen. Solar-Module an seiner Stelle sind wirkungsvoller. Schade eigentlich - Spaß gemacht hat es trotzdem. Vor allem aber - viel dazu gelernt . . . |
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Spannungsverdoppler |
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Dem Windgenerator nachgeschaltet standen nun auch bei mäßiger Drehzahl (etwa ab 7V Generator-spannung) knapp 14 V Leerlaufspannung zur Verfügung. Bei angeschlossener Batterie bricht die Spannung auf etwas über 12,5 V ein. Der Ladestrom beträgt ca. 0,2 A. Man kann es optisch schlecht erfassen, da die Werte stark schwanken. Der Wirkungsgrad des Wandlers liegt bei ca. 50%. Trotz der jetzt zusätzlich eingebauten Verluste fliesst jetzt viel öfter überhaupt Ladestrom. Wenn man den Repeller mit einem Finger dreht - so schnell man kann - , erreicht man bereits 5 V Leerlaufspannung (ohne Verdoppler). Bei starkem Wind wurde der Verdoppler zwar herausgenommen, obwohl selbst bei 12 - 15 V vom WG 503 niemals die doppelte Spannung an der Batterie anliegen kann, weil die Ausgangsspannung des Verdopplers durch die niederohmige Batterie auf verträgliche Werte 'herunter gezogen' wird. Ich habe niemals gefährlich hohe Ladespannungen messen können. Und falls es so wäre, eine Bleibatterie steckt solch kurze Spannungsspitzen locker weg. Dem Verdoppler hat es auch nicht geschadet. Die interne Strombegrenzung schützt diesen Baustein ausserdem zuverlässig. |
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Das Bild zeigt den Spannungs-Verdoppler im Test-Aufbau. Diese mit einem TDA2003 aufgebaute Schaltung erzeugt aus den 12V der Solarbatterie 24V Gleichspannung und kann dabei etwa 1 A Strom liefern. Hauptsächlich zur Speisung eines Konstantstrom-Ladegerätes mit dem bis zu 14 NiCd-Zellen geladen werden können – gedacht.
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Das Bild zeigt meine Universal-Messbox.Je nach Anwendungsfall können die Meßinstrumente leicht getauscht werden. Sie hat schon viele gute Dienste geleistet. |
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Zurück | Edit : 04.10.07 / 10.11.23 Bernhard Bornschein |