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Behringer Eurolive F1520 Monitor - Modifikationen |
Bernhard Bornschein - Berlin |
Herstellerdaten :
200 W (RMS)/400 W (Rosa Rauschen), Impedanz: 8 Ohm Extrem hoher Schalldruck (95 dB, 1 W @ 1 m) Frequenzgang 50 Hz - 18 kHz (-10 dB) Wahlmöglichkeit zwischen Bi-Amp- oder Full Range-Betrieb 1" Titan-Hochtontreiber für brillante, natürliche Höhenwiedergabe BEHRINGER CD-Horntechnologie für optimales weitwinkliges Abstrahlverhalten (90° x 40°) BEHRINGER Hochtontreiber-Schutzschaltung Ultra-robuster Teppichbezug für effizienten Gehäuseschutz Versenkte ergonomische Griffschalen aus Metall Robuste Stahlgitter mit akustisch transparenter Schaumstoffbespannung für optimalen Lautsprecherschutz 2 verschiedene Aufstellwinkel Professionelle, Speakon®-kompatible Anschlüsse Hochwertige Bauteile und eine extrem robuste Konstruktion garantieren lange Lebensdauer Entwickelt von BEHRINGER Deutschland |
Foto : Behringer |
Analyse und Modifikation |
Auch bei diesen Monitoren fällt der aufdringliche Mitten-Frequenzbereich auf. Längeres Hören von ganz 'normalem' Rock und Jazz von CD's wird auf Dauer lästig, macht einfach keinen Spass. Deutlich klirrende Resonanzen und Verfärbungen machen den Sound hart und unangenehm.
Bühnen-Monitore sind nun mal nicht gebaut um HiFi-Sound zu erzielen, sondern um sich selbst und die anderen Musiker auf der Bühne überhaupt hören zu können. ' Bei dem enormen Schallpegel fallen ein paar Resonanzen und Verzerrungen nicht auf - höre ich oft als Antwort. Es ist die Summe aller Resonanzen, Phasen und Schallbündelungs-Effekten, die den 'trötigen', 'näselnden', 'kratzigen' Sound erzeugen. Mich nervt das schon, wenn mich ein Monitor 'anplärrt' . . . möchte mein Saxofon, Flöte und Stimme gern so sauber wie möglich hören um sie gut kontrollieren zu können - ähnlich wie es mit einem InEar-System möglich ist. Erfahrungsgemäß läßt sich da immer etwas machen . . . |
. . . schraube ich den Monitor erstmal auseinander . . .
Das sieht doch schon mal ganz gut aus. Das Gehäuse ist robust, absolut Roadtauglich aufgebaut. Serienmäßig mit Dämpfungsmaterial ausgekleidet - wie es auch sein sollte. |
Das Anschlußfeld und Filter des Eurolive F1520 Monitor's |
Das originale Filter ist mit hochwertigen Bauteilen aufgebaut. Zusammen mit dem Schiebeschalter : (Fullrange / Bi-Amping) und den beiden Speakon-Buchsen (Input / Output) bildet es eine stabile Baugruppe. Vorsicht ist jedoch beim Schiebeschalter geboten. Bei einer Box ist er einwandfrei, bei der zweiten gab es schon Unterbrechnungen im Tiefton-Bereich. Die Schalter-Endstellungen nicht nicht präzise. Mehrmaligen Hin-und Herschalten half - es ist also auch Korrosion mit dabei. Der Schiebeschalter ist gegen versehentliches Bewegen fixiert - wurde also auch noch nicht bewegt. Es entstehen im laufe der Zeit Übergangswiderstände - wie das so ist mit offenen Kontakten Sowie feststeht, das ich kein Bi-Amping mache, wird der Schalter überbrückt. Ansonsten ist diese Schalt- und Anschlußmöglichkeit schon gut : Ermöglicht sie doch einen vielseitigen Einsatz der Floor-Monitore. |
Die Schaltung der Filterbaugruppe |
Als erstes wird der 15" Tieftöner gemessen und der Entzerrer, der den Impedanzanstieg der Schwingspule zu höheren Frequenzen hin kompensieren soll dimensioniert. Diesen Luxus leisten sich die meisten Hersteller von PA-Lautsprechern nicht, weil es grundsätzlich auch ohne geht.
Der Vorteil dieser Entzerrung ist, das die 'Frequenzweiche' eine konstantere Last 'sieht' und somit definierter funktioniert. Die gewünschte Filter-Frequenz und der Filter-Verlauf eines L-C Netzwerkes funktioniert nur bei der Last wie gewünscht, für die es berechnet ist. |
Der Impedanzgang des 15" Tiefton-Lautsprecher |
26.02.14 | Schwarze Kurve : Freiluft-Messung ohne Entzerrer | |
Rote Kurve : Mit Entzerrer - Filter-freundlich linearisiert. | ||
Die beiden Bauteile für den Tiefton-Entzerrer sind wieder direkt am Chassis befestigt - mit Kabelbinder und Heißkleber. |
Der Impedanzgang des 1" Horn-Lautsprecher |
02.03.14 | Schwarze Kurve : Ohne Entzerrer | |
Rote Kurve : Mit Entzerrer Typ 1 - 10 Ohm ; 1 uF | ||
Der geringe Impedanz-Anstieg in Richtung 20 kHz braucht eigentlich nicht korrigiert zu werden. Die Hornresonanz dagegen - mit ihren beiden Höckern liegt sowohl im empfindlichsten Hör-Bereich, als auch innerhalb der Übernahmefrequenzen des Filters. Behringer gibt als Übernahmefrequenz 1800 Hz an. Die beiden Resonanz-Spitzen sollen minimiert werden, da sie den Sound 'ververfärben'.
Zunächst wird ein Standard-Entzerrer dimensioniert und aufgebaut, dessen Wirkung man schon im Diagramm darüber (rote Kurve) sehen kann. |
Anschließend wird der Saugkreis zum Dämpfen der Hornresonanz berechnet, gebaut und getestet. |
Der Impedanzgang des 1" Horn-Lautsprecher mit kompletter Entzerrung |
02.03.14 | Schwarze Kurve : Ohne Entzerrer | |
Rote Kurve : Mit Entzerrer Typ 1 und Typ 2 - 10 Ohm ; 3,9 uF ; 2,2 mH | ||
So sieht das schon viel besser aus - und es hört sich beim Test-Betrieb auch deutlich sauberer an. |
Der Aufbau des Entzerrers für das Horn. |
Ein Stück unbeschichtete Epoxyd-Lochrasterplatte von Intertechnik ® eignet sich gut zum Aufbau des Entzerrers. Mit einer Schraube durch den Eisenkern wird die Baugruppe befestigt. Bestenfalls nimmt man hier eine nicht magnetische Schraube, weil das zusätzliche Eisen die Induktivität der Spule erhöht. Das ist in diesem Fall jedoch völlig unproblematisch. Die Induktivität erhöht sich lediglich um 0,012 mH also 12 uH von : 2,157 mH auf 2,169 mH. In dieser Größenordnung also kein Problem. |
Mit 30 cm Zwillingslitze wird die Entzerrerbaugruppe direkt am Hochton-Anschluß der Filterbaugruppe angelötet. Oberhalb der linken Griffschale wird die Baugruppe bedestigt. |
Die nachträglich eingebauten Entzerrer sind direkt mit dem jeweiligen Chassis verbunden, damit sie auch beim Bi-Amping wirksam bleiben. | Zum Befestigen der Spule baut man am besten die rechte Griffschale aus. Man kann so mit geradem Arm besser vorbohren und schrauben. |
Der Umbau der Monitore schreitet voran. Mit den Hörtest's lasse man sich immer Zeit. Eine Box bleibt immer einen Arbeitschritt zurück, um immer eine Vergleichsmöglichkeit zu haben.
Einige Wochen blieben sie so bis feststand, das alles gut ist. Dann wurde auch das zweite Gehäuse geöffnet und der Hornentzerrer fest im Inneren montiert. Die modifizierten Behringer F1520 Monitore klingen jetzt wirklich gut. Der nervende, aufdringliche Mittenton-Bereich ist durch die komplette Entzerrung wesentlich sauberer und angenehmer geworden. Es lohnt sich wirklich . . . |
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Stand : 09.11.14 - 26.05.24 |